Reden über Kunst – Johannes Kahrs: Tropical Nights

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Am Mittwoch, dem 7. Mai 2014, nimmt Prof. Dr. Lars Nowak (ITM) an dem Gespräch Reden über Kunst im Rahmen der Ausstellung Johannes Kahrs: Tropical Nights in der Kunsthalle Nürnberg teil.

Das Gespräch wird in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Stadtakademie Nürnberg veranstaltet und findet um 20 Uhr im Foyer der Kunsthalle statt.
Die Ausstellung ist vom 3. April bis zum 22. Juni 2014 zu sehen.

Johannes Kahrs ist 1965 in Bremen geboren und lebt, seit seinem Studium an der Hochschule der Künste, in Berlin. Im Mittelpunkt seines Werkes – das neben Malerei auch Grafik, Filme und Soundinstallationen umfasst – steht der menschliche Körper. Wie wenig andere Künstler seiner Generation reflektiert Johannes Kahrs den Ausdruck und die Darstellung von körperlichen Extremsituationen wie Lust, Schmerz, Gewalt oder Exzess. Die motivischen Vorlagen für seine suggestiven Gemälde liefern Filme oder auch Bilder aus Politik, Showbusiness und Werbung, die er Zeitschriften oder dem Internet entnimmt. Kahrs isoliert seine Motive aus dem ursprünglichen Zusammenhang und konzentriert sich auf bestimmte Ausschnitte, wie etwa die hilflose Geste einer Hand oder Trauer im Gesicht einer Frau. Aus einer fiktiven Filmszene oder einer gespielten Pose destilliert Kahrs in den Figuren, Gesichtern oder einem körpersprachlichen Ausdruck Momente von Authentizität, die erst in der Malerei bewusst wahrgenommen werden können. In seinen intensiven Bildern, zu denen auch Interieurs und Stillleben gehören, verbergen sich Dramen und Rätsel. Sie balancieren auf einer imaginären, oszillierend unscharfen Grenze zwischen Fiktion und Realität und wirken, wie zum Beispiel auch Werke von Francisco de Goya oder Francis Bacon, gleichzeitig anziehend und erschreckend. Mit dieser ersten umfangreichen Ausstellung in Deutschland stellt Johannes Kahrs in der Kunsthalle Nürnberg rund dreißig neue Gemälde aus den letzten beiden Jahren vor sowie die noch nie gezeigten „Minutenfilme“: mit der Kamera dokumentierte, beiläufige Situationen des Alltags, die sich manchmal in den Gemälden wieder entdecken lassen.